Antrag der Verdener Ratsfraktion
Verden. Die Verdener Grünen sehen in bestehenden Quartieren Potential zur Schaffung von mehr und zeitgemäßem Wohnraum. In einem aktuellen Antrag fordert die Grüne Stadtratsfraktion die Prüfung verschiedener Ansätze für ein aktives Wohnraum- und Flächenmanagement in Bestandsquartieren der Stadt Verden. Dafür schlägt die Fraktion vor, sich an Vorbildern aus anderen Kommunen zu orientieren.
So könnte die Stadt mit einem Programm „Jung kauft alt“ den Erwerb und die Sanierung von älteren Bestandsimmobilien durch jüngere Menschen und Familien fördern – in zahlreichen Kommunen wird dies bereits erfolgreich gemacht, z.B. im Nachbarkreis Rotenburg.
Ferner sollte – ggf. in Kooperation mit dem Landkreis oder anderen Trägern – eine mobile, sozialraumorientierte Wohnraumberatung geprüft werden – die aktiv insbesondere auf Senior*innen zugeht, entsprechend der Bedürfnisse berät und Unterstützung bietet. „Das kann dazu führen, die eigenen vier Wände frühzeitig seniorengerecht umgebaut werden“, so Grünen Fraktionsvorsitzender Rasmus Grobe. Es könnte im Einzelfall aber auch zu Entscheidungen für eine grundsätzliche Veränderung der Wohnsituation führen, wodurch wiederum Häuser frei würden. Auch hier gebe es andernorts Erfahrungen, z.B. in Göttingen.
Die Grünen schlagen außerdem vor, sich als Stadt noch stärker in der Flächenbevorratung zu engagieren, um bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Ein weiterer Vorschlag: Die Stadt Verden solle einen Online-„Wohnraummelder“ einrichten, um das Wissen der Bevölkerung zur Schaffung neuen Wohnraums zu nutzen. Auch das wird anderswo schon gemacht – z.B. in Konstanz.
Schließlich wiederholen die Grünen einen Vorschlag, den sie schon vor einigen Jahren im Zusammenhang mit örtlicher Baukultur gemacht haben: Die Stadt sollte Bebauungspläne in Bestandsquartieren zeitgemäß anpassen. „Das ist schon an einigen Stellen passiert, wenn z.B. Familien ihr Haus vergrößern wollen und sich dann herausstellt, dass das mit dem gültigen Bebauungsplan nicht geht,“ berichtet Grobe. Hier könne aber systematischer geschaut werden, wo durch veränderte baurechtliche Vorgaben auch Anstöße gegeben werden können.
Die Stadt Verden werde im kommenden Jahr im Rahmen des „Integrierten Städtischen Entwicklungskonzepts“ mit viel öffentlicher Beteiligung grundsätzlich darüber diskutieren, wo und wie sich Verden weiter entwickeln soll. „Unsere Vorschläge können parallel angegangen werden,“ so Grünen Ratsfrau Johanna König. Wohnraumschaffung und Sanierung im Bestand sei in jedem Fall ein wichtiges Thema für die Stadtentwicklung der nächsten Jahre.