Verden zukunftsfähig machen!

Verdener Gespräch

von Rasmus Grobe, stv. Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Verden

Foto RasmusEinstimmig hat im Mai der Rat der Stadt Verden beschlossen, für die Stadt Verden eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln und folgte damit einem entsprechenden Antrag von Bündnis 90/Die Grünen und SPD.

Mir und der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen ist die Entwicklung dieses „Zukunftskonzepts“ ein Herzensanliegen – nicht nur, weil Nachhaltige Entwicklung ein Grünes Kernthema ist, sondern auch, weil ich glaube, dass zur Nachhaltigkeit die breite Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern dazu gehört. Wir holen damit etwas nach, was in anderen Kommunen als „Lokale Agenda 21“ bereits vor einigen Jahren versucht wurde – aber wir haben jetzt in Verden die Chance, mit einem vielleicht besseren Sinn für Herausforderungen und realistische Ziele zu einem wirklich nachhaltigen Gesamtkonzept zu kommen.

Bald geht es los: am Samstag, 09. November ab 10:00 Uhr lädt die Stadt Vertreter/innen von Unternehmen, Einrichtungen und gesellschaftlicher Gruppen, sowie weitere interessierte Bürger/innen zur ersten „Zukunftskonferenz“ in den Ratssaal ein, um die Zukunft unserer Stadt in den Blick zu nehmen. Wie wollen wir in Verden im Jahr 2030 (und darüber hinaus) leben?

Die Zukunftskonferenz ist der Beginn eines auf mehrere Monate angelegten Diskussionsprozesses, an dessen Ende das vom Rat verabschiedete Zukunftskonzept für die Stadt Verden stehen soll. Zu dem vom einem in Beteiligungsprozessen erfahrenen Planungsbüro begleiteten Diskussionsprozess gehört im ersten Schritt eine Beschäftigung mit den Trends und Entwicklungen, die auf uns zukommen und das Leben in unserer Stadt beeinflussen werden – ob im ökologischen Bereich der Klimawandel und die Verknappung von Ressourcen, gesellschaftlich der Demografische Wandel in allen seinen Facetten oder wirtschaftlich neue Technologien oder verändertes Konsumverhalten durch das Internet: es gibt einiges, was heute manchen von uns im alltäglichen Handeln noch nicht so relevant erscheinen mag. Und dennoch sollten wir uns mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen und entsprechend vorausschauend mit ihnen umgehen.

Der Beschäftigung mit Trends gegenüber steht das Entwicklung von Visionen und Zielen. Wie wollen wir unsere Stadt in verschiedenen Handlungsfeldern so entwickeln, dass sie zukunftsfähig wird? Dazu gehört auch, sich mit Zielen auseinander zu setzen, die auf anderen Ebenen beschlossen wurden, für deren Umsetzung es aber unbedingt entsprechender Strategien auf kommunaler Ebene bedarf. Beispiel Klimaschutz und Energiewende: Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis zum Jahr 2020 gegenüber 1990 um 40 Prozent, bis 2030 um 55 Prozent und bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren. Wenn das gelingen soll – und angesichts der jüngsten Prognosen des Weltklimarats muss es gelingen – ist auch die kommunale Ebene gefragt, mit entsprechenden Zielsetzungen und Strategien hieran mitzuwirken. Aber wie machen wir das in Verden? Ähnliche Fragestellungen gibt es auch in anderen Handlungsfeldern.

In den Monaten nach der ersten Zukunftskonferenz soll es in verschiedenen thematischen Arbeitsgruppen darum gehen, die Diskussion um Ziele zu vertiefen und schließlich Strategien und Maßnahmen zu entwickeln.

Bei der Entwicklung des Zukunftskonzepts werden bereits bestehende Konzepte einbezogen – von denen es in der Tat bereits einige gibt: beispielsweise das Integrierte Städtische Entwicklungs- und Wachstumskonzept oder das Radverkehrsförderkonzept. Diese bestehenden strategischen Ansätze gilt es mit den nun entstehenden neuen Konzepten zu verzahnen.

Am Ende haben wir nicht nur Leitplanken für Verdens Weg in die Zukunft, sondern auch konkrete Projekte zu deren Umsetzung. Und damit ist nicht gemeint, um jeden Preis Fördermittel zu akquirieren, die dann ko-finanziert und in begrenzter Zeit umgesetzt werden müssen. Aber wenn Ideen entstehen, die herausstechen und die es im Sinne der Zukunftsfähigkeit unserer Stadt zu verfolgen lohnt, dann sollten wir uns für diese auch engagieren und um Unterstützung werben. Umso mehr, wenn Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt selbst sich in diesen Projekten einbringen.

Verden zukunftsfähig machen – dafür braucht es viele kluge Köpfe. Auch Ihren – machen Sie mit!

(Das geht auch online: www.verden.de/zukunftskonzept)

Rasmus Grobe, stv. Fraktionsvorsitzender

Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Verden