Sobald die Temperaturen steigen und die Tage länger werden, sind sie wieder vermehrt da. Die Rede ist von den zahlreichen Fahrradtouristen. Auf allen umliegenden Straßen und nicht nur auf dem Aller-Radweg und dem Weser-Radweg sieht man sie, mit Gepäck beladen, radeln. Immer mehr Fahrradtouristen nutzen dabei elektrische Unterstützung.
Doch neben dem touristischen Radverkehr gewinnt auch der Alltagsradverkehr zunehmend an Bedeutung. Auch hier gewinnen E-Bikes zunehmend an Bedeutung. Fahrradförderung muss heute fester Bestandteil der Verkehrspolitik , denn Jahrzehnte lang wurde die gesamte Verkehrsinfrastruktur auf den Autoverkehr zugeschnitten.
Mit einem Grundsatzbeschluss hat der Stadtrat im Oktober 2012 das Radverkehrsförderkonzept auf den Weg gebracht. Ziel ist es, die einzelnen Stadteile sowohl an das Stadtzentrum als auch an die Umlandgemeinden anzubinden. Der Alltagsradverkehr stand hierbei im Vordergrund, einbezogen wurden aber auch die bestehenden Freizeitrouten und Radwanderwege.
Mobilität ist in unserer Gesellschaft ein soziales Grundbedürfnis. Radfahren ist hierbei eine besonders stadtverträgliche Form der Mobilität. Das Fahrrad ist ein praktisches und preisgünstiges Verkehrsmittel, es ist in keiner Weise sozial ausschließend, dazu umweltfreundlich und fördert die Fitness. Radfahren auf dem Weg zur Arbeit ist die ideale Prävention vor vielen Zivilisationskrankheiten. Radlerinnen und Radler sind gesünder, frischer und motivierter, sie bewältigen Stress viel besser. Im innerstädtischen Bereich ist das Fahrrad oftmals schneller als das Auto und die Parkplatzsuche entfällt.
Im Gegensatz zum Auto wird die Straße durch das Fahrrad ein Raum für Kommunikation. Fahrrad fahrende Menschen nutzen öffentliche Flächen und Geschäftsstraßen intensiver, denn sie können problemlos und spontan auf ihre Umgebung eingehen. Schnell wird ein Stopp eingelegt, z. B zum Einkaufen oder für ein Pläuschchen.
Elektrisch angetriebene oder unterstützte Zweiräder werden seit einigen Jahren immer beliebter. Die Bedeutung der E-Bikes nicht nur als Freizeitvehikel, sondern auch als wichtiger Baustein in der intelligenten und vernetzten Nahverkehrsplanung gewinnt immer mehr an Bedeutung. E-Bikes leisten für alle Altersgruppen und Anwendungsbereiche einen wertvollen Beitrag zur individuellen Mobilität. Besitzer von Pedelecs und E-Bikes fahren 30% weniger Auto. Eine Voraussetzung hierfür ist allerdings eine gute Lade-Infrastruktur, damit das E-Bike beim Einkaufen, während der Arbeitszeit oder auch bei Terminen in der Innenstadt geladen werden kann.
Die Förderung des Radverkehrs als wesentlicher Baustein grüner Stadtentwicklungspolitik ist erklärtes Ziel des Grünen Ortsverbandes. Unsere Stadtratsfraktion hat gerade einen Antrag zur Einrichtung von Standorten öffentlich zugänglichen Ladestationen für E-Bikes bzw. Pedelecs sowie für frei zugängliche Steckdosen formuliert, die selbstverständlich mit Ökostrom betrieben werden sollen. Hierdurch wollen wir einen Baustein zur Förderung der Fahrradfreundlichkeit der Stadt sowohl für die hier lebenden Bürgerinnen und Bürger als auch für den Fahrradtourismus umsetzen.
Damit es zukünftig heißt: Die Fahrradtouristen sind wieder da und wir Verdener Bürgerinnen und Bürger radeln mit!
Johanna König, 19.06.2014
