Verdener bei Anti-Atom-Demonstration in Berlin

Grüne: „Atomausstieg jetzt erst recht“

Über 40 Verdenerinnen und Verdener waren am Samstag mit dabei, als in Berlin über 50.000 Menschen auf der größten Anti-Atom-Demonstration seit vielen Jahren ein Festhalten am Atomausstieg forderten. Die Verdener Grünen hatten eine gemeinsame Anreise mit Bus und Bahn organisiert. Für die Verdener Grünen ist der Protest ein kräftiges Signal: am Atomausstieg dürfe nicht gerüttelt werden.
„Wir hätten gut noch einen zweiten Bus gebrauchen können, um alle, die mitwollten, auch mitzunehmen,“ berichtete Grünen-Kreisvorstandssprecher Rasmus Grobe. Ein Bus, der gemeinsam mit den Grünen in Diepholz und Nienburg organisiert wurde, sei schnell voll gewesen. Weil kein anderer Bus mehr zu beschaffen war, mussten die anderen auf die Bahn umsteigen – mit dem Schönen-Wochenendticket in Regionalzügen. Mit dabei waren auch die Verdener Stadtratsmitglieder Gesine Ahlers und Rärbel Rather, der Achimer Stadtrat Michael Schröter und zahlreiche Mitglieder der Grünen Kirchlinteln.
„Es war der größte Protest gegen Atomkraft seit vielen, vielen Jahren,“ erklärte Rasmus Grobe. In Berlin seien viele gewesen, die schon vor Jahrzehnten in Brockdorf, Gorleben oder Wackersdorf gegen Atomkraft demonstriert hätten, mitsamt ihren jetzt mittlerweile jungendlichen oder erwachsenen Kindern. “ Es macht viele wütend, dass der schon erreicht geglaubte Atomausstieg jetzt von der Atomwirtschaft und CDU und FDP in Frage gestellt wird,“ so Grobe. Falls es nach den Bundestagswahlen eine Mehrheit für Schwarz-Gelb gebe, die am Atomausstieg rüttele, werde der alte gesellschaftliche Konflikt um die Atomkraft wieder aufbrechen. Alle Umfragen zeigten eine klare Mehrheit der Bevölkerung am Atomausstieg, auch bei den Wähler/innen von CDU und FDP, so Grobe. Und auch energiepolitisch sei längst klar, dass ein Ausstieg aus der Atomkraft auch ohne Neubau von Kohlekraftwerken möglich ist. „Wir brauchen nicht nur den Atomausstieg sondern eine bewusste energiepolitische Wende in Richtung dezentrale Energieversorgung mit erneuerbaren Energieträgern, Energieeffizienz und -einsparung,“ forderte Grobe und ergänzt: „Energieerzeugung und -versorgung muss näher an die Menschen und unter demokratische Kontrolle.“ Statt mit Atomkraft die Profitinteressen der großen Energiekonzerne zu bedienen, könnten bei dezentraler Energieerzeugung aus Erneuerbaren regionale Handwerker und Stadtwerke profitieren und  Hausbesitzer, Firmen oder Landwirte zu Energieerzeugern werden.