Ich fahre gerne Rad! Bei jedem Wetter? Ja, fast… und es stört auch nicht, wenn es nicht ganz optimal ist. Meine Motivation? Schnelle Erreichbarkeit meiner Ziele (als Pendler zum Arbeitsplatz), günstig, gut für die Umwelt, Fitness und eine positive Stimmung.
Fahrradfahren ist aktiver Gesundheits- und Umweltschutz, spart Kosten durch Vermeiden von Autoverkehr! Fahrradfahren ist chic, bequem, schnell und kostensparend.
Mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine wie ein paar Zahlenbeispiele zeigen:
Der Fahrradmarkt meldet ein zunehmendes Wachstum, 2015 wurden insgesamt 4,35 Mio. Räder verkauft. 50 % werden für den Alltag genutzt, 39 % für die Freizeit und 11 % für den Sport.
Also alles gut? Nein, folgende Punkte sind zu verbessern, wollen wir Reduktion von Emissionen, Energieverbrauch, Verkehrslärm und Qualitätsverbesserung der städtischen Umwelt und Stadtgestaltung erreichen und mehr Pendler aufs Rad bringen:
- Der Stellenwert des Fahrrads als Verkehrsmittel im Verhältnis individueller Personenverkehr und ÖPNV muss erhöht werden. Eine Vernetzung ÖPNV/Rad muss vereinfacht und bezahlbarer werden.
- Strategien zur Förderung des Radverkehrs müssen entwickelt werden (z.B. betriebliche Förderung von Firmenrädern)
- Die Sicherheit von Radfahrern im Straßenverkehr muss erhöht werden ( z. B. Keine grünen Pfeile zum zügigen Abbiegen bei Autobahnabfahrten trotz zulässigem Fahrradverkehr von rechts und links)
- Die Radverkehrsinfrastruktur muss verbessert werden (Radwegebau, Sanierung bestehender Radwege)
Was bedeutet dies für den Landkreis Verden? Eine sehr positive und notwendige Entscheidung ist gerade gefallen: der Fahrradweg über die Aller zur Verbindung von Wahnebergen und Verden. Dafür haben wir Grünen uns stets eingesetzt. Positiv ist auch der Weserradweg, der ein gutes Stück durch unseren Landkreis führt, er wurde in der ADFC Radreiseanalyse als zweitbeliebtester Radfernweg ausgezeichnet. Weiter ist Verden bereits Mitglied im der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen.
Das sind gute Ansätze, jedoch muss gerade in der Schaffung einer guten Radverkehrsinfrastruktur weiter gearbeitet werden. Die Sanierung von vorhandenen Radwegen sowie die Schaffung von neuen Radwegen muss vorangetrieben werden. Dabei ist zu beachten, dass sich durch neue Räder wie e-bikes und Pedelecs auch die Anforderungen an die Wege ändern. Allein die durchschnittliche Pendlerdistanz ist bei e-bike-Fahrern von durchschnittlichen 6,3 km bei herkömmlichen Pendlern auf 9,8 km gestiegen. Dies bedeutet mehr Radler und schnellere Radler!
Überregionale Fahrradschnellrouten zur Stärkung der nachhaltigen Mobilität über die Gemeindegrenzen hinweg sind zu entwickeln. Bei Investitionen in Brücken, wie z.B. die Weserbrücke in Intschede, ist unbedingt auch ein Radweg einzuplanen.
Dafür hat die Landesregierung ein Finanzierungspaket von 32,5 Mio. EUR für niedersächsische Radwege mit einem Sonderprogramm für Radschnellwege geschnürt. Dies sollte für die Umsetzung eines klugen Radwegekonzeptes genutzt werden, damit im Landkreis Verden mehr Pendler/innen das Rad für den Weg zur Arbeit nutzen.
Susanne Hüneke
Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen