Grüne wollen Langwedel erobern

Bericht der Verdener Nachrichten vom 05.02.11
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Ortsgruppe gegründet / Nächstes Treffen bereits am kommenden Dienstag

Von Anke Landwehr
Langwedel. Die Grünen haben ihren letzten weißen Fleck im Landkreis Verden getilgt: In Langwedel ist am Donnerstagabend eine Ortsgruppe aus der Taufe gehoben worden. „Am 11. September werden wir nun also auch dort zur Kommunalwahl antreten“, so Ulla Schobert, Vorsitzende der Grünen Kreistagsfraktion und Mitglied des Kreisvorstandes ihrer Partei.
Am 11. September werden die Langwedeler aller Voraussicht nach mindestens zwischen CDU, SPD, FDP, WGL und Grünen wählen können. Ob auch die Unabhängige Bürger-Liste antritt, ist noch offen.
Rasmus Grobe, Sprecher der Kreisverdener Grünen, und Ulla Schobert hatten nach eigenem Bekunden schlecht abschätzen können, wie viele Langwedeler der Einladung folgen würden. Einerseits haben die Grünen – bisher – nur vier Mitglieder im Flecken, andererseits sind sie hier bei der Bundestagswahl 2009 auf annähernd elf Prozent gekommen.
Es waren dann 24 Männer und Frauen, die sich an den zusammen geschobenen Tischen im Daverdener „Waldschlösschen“ gegenübersaßen – „alle unheimlich interessiert und engagiert“, wie Schobert konstatiert. Zum Schluss reichten die vorsorglich mitgebrachten Aufnahmeanträge nicht einmal aus. Ob aus der Ortsgruppe ein Ortsverband mit Vorstand wird, ist noch offen. Der Wunsch sei geäußert worden, berichtet Schobert.
Das nächste Treffen wurde für kommenden Dienstag, 8. Februar, 20 Uhr, wieder im „Waldschlösschen“ vereinbart. Dann soll vertieft werden, was die Arbeitsgruppen am Donnerstagabend bereits als grobe Ziele formuliert haben, um daraus ein Wahlprogramm für die Kommunalwahl zu entwickeln. Wie Schobert sagt, hätten die meisten Anwesenden über mangelnde Bürgernähe und Transparenz bei politischen Entscheidungen geklagt. Als Beispiel sei der geplante Hähnchenmaststall in Giersberg genannt worden. Den Beschluss über das gemeindliche Einvernehmen habe der Verwaltungsausschuss hinter verschlossenen Türen gefasst, ohne die Öffentlichkeit zuvor zu informieren.
Die Initiative gegen den Mega-Stall war bei der Gründungsversammlung mit mehreren Leuten vertreten, darunter deren Sprecherin Petra Krüler. Sie hat sich inzwischen den Grünen angeschlossen, weil sie sich künftig kommunalpolitisch engagieren möchte.
In der Runde saß auch Karin Goedeke von der Wählergruppe im Flecken Langwedel (WGL). „Ich wollte hören, was die Grünen vorhaben und wo es vielleicht Überschneidungspunkte gibt.“ Eine Konkurrenz sehe sie in den Grünen nicht, beteuert Goedeke. Eher seien sie eine Bereicherung. Als nur im Flecken Langwedel agierende Gruppe verfüge die WGL nicht über die Möglichkeiten einer Partei mit ihren weitreichenden Verbindungen. Goedeke ist sicher, dass die WGL ihre Stammwähler nicht verlieren wird.