Grüne aus dem Landkreis bei Anti-Atom-Protest in Berlin

2 Busse aus dem Landkreis / „Laufzeitverlängerungen blockieren den Umstieg auf Erneuerbare und schadet regionalen Energieversorgern“

Beim Anti-Atom-Protest in Berlin (Foto: Henk Dohle)
Beim Anti-Atom-Protest in Berlin (Foto: Henk Dohle)

Verden/Achim, 19.09.2010. Zwei Busse hatte der Grüne Kreisverband Verden organisiert, um Menschen aus dem Landkreis die Teilnahme an der Großdemonstration gegen die Atompolitik der Bundesregierung zu ermöglichen, die am Samstag in Berlin stattfanden. Mit über 100.000 Teilnehmern war es die größte Anti-Atom-Demonstration der letzten Jahre.  Bei der Demonstration wurde das Regierungsviertel symbolisch umzingelt.
„Es waren Menschen aller Generationen dabei,“ so Rasmus Grobe, Kreisvorstandssprecher der Grünen, „darunter auch manche, die bereits in den 70er Jahren gegen Atomkraft demonstriert haben, aber auch viele junge.“ Viele hätten schon gedacht, dieser alte gesellschaftliche Konflikt sei durch den unter der rot-grünen Bundesregierung mit den Energieversorgern ausgehandelten Ausstiegsbeschluss sei befriedet. Doch das Gegenteil sei jetzt der Fall. „Wir haben im Vorfeld der Demo viele Anrufe bekommen von Menschen, die sehr wütend sind. Die Bundesregierung unterschätzt die gesellschaftliche Sprengkraft dieses Konflikts,“ so Grobe. Auf der Demonstration sei unter anderem auch die Erneuerbaren-Branche und Vertreter regionaler Stadtwerke vertreten gewesen. „Für den Ausbau der Erneuerbaren Energien ist die Verlängerung der Atomlaufzeiten eine Katastrophe und für regionale Energieversorger und Stadtwerke ist es geschäftsschädigend,“ erklärte Grobe und erinnerte daran, dass im Zuge der Hauskonsilidierung außerdem Fördermittel für energetische Sanierungen gestrichen worden seien. Durch die geplanten Laufzeitverlängerungen werde die Marktmacht der vier großen Energiekonzerne weiter zementiert – dies konterkarriere alle Bemühungen für eine Dezentralisierung der Energieversorgung, an denen viele kleine und mittelständische Unternehmen und Stadtwerke beteiligt seien. „Die Ausstieg aus dem Atomausstieg ist nur aus ökologischen und Sicherheitsgründen unverantwortlich, er ist zudem wirtschaftlich unvernünftig,“ so Grobe.
Die Grünen kündigten an, am 6. November auch für die Auftaktdemonstration anlässlich des Castor-Transports  nach Gorleben mobilisieren zu wollen.