„Fukushima ist überall“

Verdener Grüne bei Anti-Atom-Menschenkette in Stuttgart / Mahnwache am Montag


Verden, 13.03.2011. Mehrere Mitglieder des Verdener Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen haben am Samstag an der Anti-Atom-Menschenkette zwischen dem AKW Neckarwestheim und Stuttgart teilgenommen. Überschattet von der Katastrophe in Japan mit einer Kernschmelze in mindestens einem und schweren Störfällen in mindestens fünf weiteren Atomkraftwerken. „Diese Katastrophe zeigt: Atomkraft ist nicht beherrschbar,“ so Grünen-Kreisvorstands-Sprecher Rasmus Grobe. Für Montag rufen die Verdener Grünen zu einer Mahnwache vor dem Rathaus auf.
Betroffenheit und Freude bei der Menschenkette in Stuttgart
Damit hätten die Organisatoren der Menschenkette am Sonnabend in Stuttgart wahrhaftig nicht rechnen können: 60.000 waren gekommen, mit drei Sonderzügen aus Nord- und Ostdeutschland und 130 Bussen aus dem gesamten Bundesgebiet – mit dabei: Mitglieder der Verdener Grünen.
45 km zwischen dem Kernkraftwerk Neckarwestheim und der Staatskanzlei in Stuttgart sollten geschlossen werden – und sie wurden geschlossen durch eine Menschenkette. Durch die aktuellen Ereignisse in Japan bekam die Veranstaltung einen internationalen Charakter. Und diese standen auch im Mittelpunkt der Redebeiträge auf der Abschlusskundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz.
Hervorzuheben seien die Worte von Dr. Franz Alt, der sich vehement für die erneuerbaren Energien einsetzte, berichten die Verdener Grünen-Mitglieder Werner Meincke und Günter Rogalski. Alt übte scharfe Kritik an den Äußerungen von Umweltminister Röttgen (CDU), die Vorfälle in Japan seien für die Deutschen unbedenklich. Alt nannte dieses zynisch und menschenverachtend. Atomunfälle seien nie national, sie seien immer international. Daher gäbe es nur eine Konsequenz, den sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft.
Auch die anderen Redner von Umweltschutzorganisationen, DGB und Kirche betonten die Notwendigkeit des sofortigen Ausstiegs und forderten bei den kommenden Landtagswahlen eine Korrektur der jetzigen wahnwitzigen Energiepolitik.
Die Teilnehmer der Verdener Gruppe zeigten sich beeindruckt von dem solidarischen Engagement der vielen tausend Menschen, die nur ein Ziel hätten: die Erhaltung unserer Umwelt für uns und unsere Nachkommen.
Energiewende auch in Stadt und Landkreis Verden
„Wir müssen raus aus dieser Wahnsinns-Technologie –  Die Grünen sagen das seit 30 Jahren und hatten dafür gesorgt, dass der Ausstieg vollzogen wird. Spätestens jetzt muss allen klar sein: AKWs in Deutschland gehören nicht nur auf ihre Sicherheit überprüft, sie gehören abgeschalte,“ fordert Rasmus Grobe.
Der Atomausstieg müsse aber auch hier im Landkreis vollzogen werden – Grobe nennt als Beispiel den Umstieg öffentlicher Gebäude auf Ökostrom, wie von den Verdener Grünen beantragt und vom Rat beschlossen. Darüber hinaus sei die Entwicklung und Umsetzung eines Energiekonzepts, dass Stadt und Landkreis innerhalb weniger Jahre auf 100% erneuerbare Energieversorgung bringt, überfällig. „Die Zukunft darf nicht mit Dinosaurier-Technologien des letzten Jahrtausends gefährdet werden, sondern wir müssen sie mit intelligenter, dezentraler Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen, Energieeinsparung und Energieeffizienz aktiv gestalten,“ so Grobe.
Verdener Grüne rufen zu Mahnwache am Montag auf
„In großer Betroffenheit über die Ereignisse in Japan und mit dem festen Willen, gemeinsam dafür zu streiten, dass die Atomkraftwerke in der Bundesrepublik endlich stillgelegt werden, ruft der Ortsverband Verden von Bündnis 90/Die Grünen am Montag, den 14. März von 18 Uhr bis 18.30 zu einer Mahnwache unter dem Motto „Fukushima ist überall – Atomausstieg jetzt“ vor dem Verdener Rathaus auf.
Zeitgleich finden bundesweit in vielen Orten ähnliche Veranstaltungen statt. Viele Menschen seien angesichts der Ereignisse in Japan sehr betroffen. Manche fühlen sich erinnert an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Diese Katastrophen seien eine Mahnung, endlich aus der Risikotechnologie Atomkraft auszusteigen, begründen die Grünen ihren Aufruf. Es sei wichtig, dies überall zum Ausdruck zu bringen – auch hier in Verden.