Die jetzt bekannt gewordenen Untersuchungsergebnisse zu den in der SG Bothel erhöht aufgetretenen Krebsfällen weisen auf eine signifikante Erhöhung von Leukämie und Lymphknotenkrebs bei Männern hin. „Auch wenn dies bislang nur eine statistische Aussage ist, haben wir es gleichwohl mit ernstzunehmenden Zahlen zu tun“, so Elke Twesten, MdL Bündnis90/Die Grünen aus Scheeßel.
„Nun muss von allen Beteiligten dringend regionale Ursachenforschung betrieben werden. Die Menschen in der Region müssen wissen, welche Gefahren und Risiken vor Ort bestehen. Daher erwarte ich umfassende Folgeuntersuchungen, die für Klarheit sorgen. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse zeigen bereits, dass es richtig und wichtig war, dass insbesondere die AnwohnerInnen des Erdgasfeldes zusammen mit den Bürgerinitiativen vor Ort nicht locker gelassen haben, sich mit Vehemenz für diese Untersuchung einzusetzen.“
Jetzt gelte es, dass der Landkreis die regionalen Untersuchungen ausdehnt, um in engem Zusammenspiel mit den beteiligten Ministerien eine umfassende Analyse zu ermöglichen. Die derzeitigen Ergebnisse werfen viele ungeklärte Fragen auf, die in den nächsten Wochen Gegenstand weiterer Untersuchungen werden. Hier werde es hilfreich sein, wenn alle Fachbehörden ihren jeweiligen Kenntnisstand bündeln, um herauszubekommen wo und welcher Art die jeweiligen Risikofaktoren sind.
Wir werden uns jeden Fall genau ansehen und selbstverständlich auch der Frage nachgehen, ob und in welchem jeweiligen Zusammenhang die Erkrankungen mit den Erdgasförderstellen stehen könnten. Dabei darf es angesichts der bedrückenden Ergebnisse keine Tabus geben. Des Weiteren ist Eile geboten, um ggf. Risiken für weitere Erkrankungen zu minimieren bzw. auszuschließen.
Das epidemologische Krebsregister Niedersachsen (EKN) untersuchte die Krebsmeldungen in der Samtgemeinde Bothel von 2003 bis 2012. Insgesamt sind im untersuchten Zeitraum 533 Personen an Krebs erkrankt, mehr als im Zeitraum für diese Region statistisch erwartet (494 Personen „statistischer Normalwert“).