Verdener Gespräch: ökologisch und sozial in die Zukunft investieren

In den letzten Monaten haben wir in allen Ausschüssen und im Rat über große Zukunftsprojekte diskutiert und entschieden. Aufgrund der günstigen Haushaltslage konnten die Vorraussetzungen geschaffen werden, aus verschiedenen Fördertöpfen (EU, Bund und Land) Mittel zu bekommen und den dafür notwendigen Eigenanteil der Stadt Verden zu erbringen. Dadurch haben wir die Chance, Stadtentwicklung konzeptionell zu betreiben. Das einstimmig beschlossene Wachstumskonzept wird in den nächsten Jahren die Stadt Verden neu gestalten und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessern.
Wir haben Baumaßnahmen beschlossen, die schon seit Jahrzehnten überfällig waren wie der Kreisel am Nordertor. Wir gehen davon aus – und Experten können dies bestätigen – dass damit die Verkehrsituation am Nordertor erheblich verbessert wird. Dabei berücksichtigen wir nicht nur den Autoverkehr, sondern genauso die Sicherheit von Fußgängerinnen und Fußgängern und von behinderten Menschen.
Durch die Gestaltung des Allerbereiches an der Reeperbahn kann die Stadt Verden endlich wieder zur Stadt am Fluss werden. Damit erhöht sich nicht nur die Attraktivität für Touristen. Eine positive Stadtentwicklung kann Arbeitsplätze sichern, z.B. in den Verdener Geschäften und in der Gastronomie und die Investitionsbereitschaft von Firmen stärken.
Auch für die Menschen, die all die Baumaßnahmen umsetzen schafft die Umsetzung des Verdener Wachstumskonzeptes Arbeit.

Wir Grünen setzen uns bei allen Baumaßnahmen immer wieder für Umweltverträglichkeit und energetisch zukunftsweisende Lösungen ein. Entsprechende Anträge sind zum Teil umgesetzt und noch in der Beratung wie unser Antrag auf Errichtung eines virtuellen Kraftwerkes in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken. Dieses virtuelle Kraftwerk soll auch in die Vermarktung von Gewerbegrundstücken und die Installation eines Blockheizkraftwerks im Gewerbegebiet Verden Nord einbezogen werden.

Als bereits beschlossene besondere Vorzeigeprojekte für die Stadt Verden sehen wir die Sanierung der Aller-Weser-Halle mit dem dazugehörigen Blockheizkraftwerk, das auch die umliegenden Schulen versorgen wird und die geplante Kindertagesstätte Hönisch in Passivhaus-Bauweise.

Bereits 2004 hat die Fraktion Bündnis90/Die Grünen einen Antrag auf Gebührenfreiheit im letzten Kindergartenjahr vor der Einschulung im Rat der Stadt Verden gestellt. Mittlerweile ist diese Gebührenfreiheit auf Bundesebene eingeführt. Wir setzen uns weiterhin für sozialverträgliche Bedingungen im Bildungsbereich in den Kindertagesstätten und Schulen ein. Der Ausbau von Krippenplätzen und Ganztagsbetreuungsmöglichkeiten ist ein wichtiger Schritt zur Chancengleichheit im Bildungswesen, der durch Ganztagsschulen weitergeführt werden muss. Pädagogische Vielfalt durch kirchliche Kindertagesstätten, die Kita im Ökozentrum, die Kinder- und Jugendfarm und eine Freie Schule halten wir neben den städtischen Einrichtungen für eine große Bereicherung, durch die auf sehr unterschiedliche Weise den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen Rechnung getragen wird und die Chance besteht, soziale Probleme aufzufangen.

Abschließend möchte ich persönlich meine Solidarität mit den Streikenden im öffentlichen Dienst bekunden. Auch hier gibt es zahlreiche Menschen, die keinen sicheren Arbeitsplatz haben, oder durch Teilzeitarbeitverträge z. B. in den Kindertagesstätten zu Geringverdienern zählen.

Hier sehen wir Grünen als Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker eine große Verantwortung. Wir werden in Verden weiterhin eine Sparpolitik zu Lasten der Beschäftigten ablehnen. Gute Arbeit und motivierte und engagierte Menschen müssen auch angemessen bezahlt werden.

Gesine Ahlers

Fraktionsvorsitzende von
Bündnis90/Die Grünen im Verdener Stadtrat