Bio-Essen für Schülerinnen und Schüler in kreiseigenen Schulen

Frisch, knackig und gesund - so bringt Schulverpflegung gute Leistungen und hoffentlich absehbar auch gute Laune. © Grüner Kosmos

Für viele Kinder aus den Grundschulen ist es mittlerweile selbstverständlich, dass die Ganztagsbetreuung ab der ersten Klasse ein gemeinsames warmes Mittagessen beinhaltet. Diese positiven Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler erfordern es, dass auch an den weiterführenden kreiseigenen Ganztagsschulen Angebote für eine gesunde Ernährung gemacht werden. Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung ist die beste Basis für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung. Ein nährstoff-, vitamin- und mineralstoffreiches Essen stärkt die Leistungsfähigkeit, die Konzentration und wirkt sich positiv u. a. auf das Lernverhalten aus. Es wird ein gesunder und nachhaltiger Lebensstil geprägt.

Der Kreistag möge beschließen:

  • Der Bedarf eines gesunden Mittagessens an den vier Gymnasien, den beiden Förderschulen und der BBS wird mit den Schulleitungen, Schulelternräten und den Schülervertretungen vom Landkreis ermittelt.
  • Mit diesen Vertreterinnen und Vertretern der Schulen werden Konzepte wie z. B. ein gemeinsames Mittagessen im Rahmen des Ganztagsunterrichts für jede einzelne Schule entwickelt.
  • Der Raumbedarf und das notwendige Personal für die Errichtung von Frischeküchen mit entsprechend großen Mensen wird vom Landkreis berechnet.
  • Nach dem Vorbild der Hansestadt Bremen „Aktionsplan 2015 – gesunde Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung der Stadtgemeinde Bremen“  sollen die kreiseigenen Schulen Schritt für Schritt auf regionale  Lebensmittel aus dem ökologischen Landbau und der artgerechten Tierhaltung umgestellt werden.
  • Zur Begleitung und Unterstützung der einzelnen Schritte ist ein Arbeitskreis -bestehend aus je einer Vertreterin oder eines Vertreters der im Kreistag vertretenen Fraktionen, zwei der Schulleitungen, zwei der Schulelternräte und zwei der Schülerräte – einzurichten.
  • Zum Auftakt führt der Kreisschulausschuss mit den Mitgliedern des Arbeitskreises eine Bereisung zu „best practice“ Schulen mit ausgezeichneter Gemeinschaftsverpflegung durch.  

Begründung:

Bei der Mittagsverpflegung an den kreiseigenen Schulen gibt es noch viel Luft nach oben. Dies hat eine Bestandsaufnahme der Kreisverwaltung ergeben. Eine Ausnahme bildet das Gymnasium am Wall in Verden. Dort betreibt der von Eltern gegründete Verein „Fit in den Tag“ eine Frischeküche. Täglich wird für dem Nachwuchs in der Schule ein frisches, mit vitaminreichen Zutaten zubereitetes leckeres Mittagessen angeboten. Die anderen Schulen werden über Menü-Bringdienste versorgt. Catering- oder Anlieferungsküchen, bei denen zwangsläufig Vitamine, Frische, und Geschmack aufgrund der längeren Warmhalte- und Transportzeiten verloren gehen, können dem Anspruch an eine gesunde, abwechslungsreiche und vielfältige Ernährung auf Dauer nicht gerecht werden. So wurde die Belieferung mangels Nachfrage beim Cato Bontjes van Beek-Gymnasium in Achim ganz eingestellt.

Der ökologische Landbau ist die klimafreundlichste Form von Landwirtschaft, weil keine synthetischen Dünger und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Des Weiteren schont Ökolandwirtschaft den Boden und das Grundwasser am besten. Der Geschmack und die Qualität der Lebensmittel sind nach zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen besser als aus der konventionellen Landwirtschaft. Dies betrifft auch die Rückstände von Pestiziden, wie viele Untersuchungen von Stiftung Warentest und Ökotest belegen. Insofern sollten die Schülerinnen und Schüler mit ökologisch angebauten Lebensmitteln aus der Region versorgt werden. Mit einem fleischreduzierten Menüangebot ist das nach den derzeitigen Erkenntnissen fast kostenneutral möglich. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat zur Unterstützung die Broschüre „Bio-Verpflegung in Kindertagesstätten und Schulen“ herausgegeben. Sie kann kostenlos aus dem Internet geladen werden: https://www.oekolandbau.de/fileadmin/redaktion/bestellformular/pdf/053016.pdf

In vielen Kommunen wird derzeit das Mittagessen in Bildungseinrichtungen auf Biokost umgestellt. So hat z. B. der Senat der freien Hansestadt Bremen einen „Aktionsplan 2025 – Gesunde Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung der Stadtgemeinde Bremen“ im Februar letzten Jahres beschlossen. Die Umstellung auf Bio-Produkte soll in allen Schulen, Kitas und in den öffentlichen Krankenhäusern in einem mehrstufigen Verfahren erfolgen.

https://www.biostadt.bremen.de/informationen/biostadt_bremen_geht_an_den_start/aktionsplan_2025-12088

Der Bereich Ernährung ist für das Klima von vergleichbar großer Bedeutung wie die anderen energieintensiven Bereiche wie Wohnen oder Mobilität. Das Projekt KEEKS – Klima- und energieeffiziente Küche in Schulen – will zeigen, dass auch bei der Ernährung Energie gespart und ein Beitrag für den Klimaschutz geleistet werden kann. KEEKS wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und der Nationalen Klimaschutz Initiative gefördert.
https://www.klimaschutz.de/projekt/keeks-klima-und-energieeffiziente-kuche-schulen

Ulla Schobert, Fraktionsvorsitzende

Erich von Hofe, Mitglied des Schul- und Sportausschusses

Dr. Elisabeth Böse-Hartje, Mitglied des Umwelt,- Naturschutz- und Landwirtschaftsausschusses

Sobald ich den Dreh raus habe, wie ich hier das ganze PDF hochladen kann, werde ich es nachreichen.