Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen zeigt sich empört über die Gewalt an Frauen*, wie kürzlich in Köln. Hier kam es in der Silvesternacht am Hauptbahnhof zu mehreren sexuellen Übergriffen. Daraufhin hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker zusammen mit der Polizei einen Katalog mit Verhaltensregeln für junge Frauen* angekündigt. Auch wurden zunehmend Geflüchtete oder Menschen, die nicht europäisch aussehen, stigmatisiert.
Wir sehen die Übergriffe an Frauen* als Ausdruck des vorherrschenden Sexismus in der Gesellschaft an. Frauen* werden als Objekte gesehen und in Schönheitsideale gezwängt. Wenn sie sich dabei zu „aufreizend“ kleiden – selbst wenn dies dem vorherrschenden Bild von „Sexappeal“ entspricht – sollen Frauen* selber schuld an Übergriffen sein? Das wollen und können wir nicht hinnehmen!
Verhaltensregeln für Frauen* und Mädchen* aufzustellen, ist für uns keine Lösung, sondern eine Form von Victim Blaming, also der Schuldzuweisung an Betroffene von sexueller Gewalt. Dies trägt nicht zu einer emanzipierten Gesellschaft bei, sondern verharmlost derartige Übergriffe. Egal wie viel Alkohol ein Mensch getrunken hat und egal wie kurz ihr*sein Kleid ist, niemand hat das Recht diesen Menschen gegen seinen Willen anzufassen!
Auch „besorgte Bürger*innen“ nutzen das Thema aus, um rassistische Klischees zu verbreiten und ganze Menschengruppen aufgrund von Äußerlichkeiten zu stigmatisieren. Die Stadt Köln gibt diesen Parolen Recht, wenn sie Verhaltensregeln für Bürger*innen „aus anderen Kulturkreisen“ aufstellt. Die Mischung aus Rassismus und Sexismus, den eine breite Masse der Gesellschaft vertritt, schockiert uns zutiefst. Dass diese menschenfeindlichen Einstellungen von staatlicher Seite unterstützt anstatt bekämpft werden, können und wollen wir nicht hinnehmen!
Hintergrund: http://www.rp-online.de/nrw/panorama/koeln-frauen-sollen-zu-fremden-einearmlaenge-distanz-halten-aid-1.5669639