Unglück im Weserbergland nicht mit Rettungsmedaille „abhaken“
Im Zusammenhang mit dem Unfall des Dreijährigen in einem Waldstück im Weserbergland hat sich der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel an die Chefs des Landesbergamtes (LBEG) und der Landesforsten gewandt und Informationen über die Zahl und die Lokalität alter Bergwerksschächte in Niedersachsen erbeten. Es sei von großem Interesse, wie sich die aktuelle Rechtslage im Zusammenhang mit der Sicherung solcher Anlagen und der jeweiligen Zuständigkeiten darstelle, sagte der Grünen-Politiker heute (Montag) in Hannover. Hintergrund sind die aktuell berichteten gegenseitigen Schuldzuweisungen des LBEG und der Landesforsten.
„Es muss geklärt werden, wie mit den zahlreichen Hinterlassenschaften des historischen Bergbaus in Niedersachsen umgegangen wird, damit Menschen möglichst nicht gefährdet werden“, sagte Wenzel. Besonders im Harz seien die Verursacher von Bergschäden, die auf tausend Jahre Bergbau zurückzuführen seien, nicht mehr haftbar zu machen. Das Land müsse immer dann Maßnahmen ergreifen und auch finanzieren, wenn alte Bergwerksstollen zusammenbrechen, neue Löcher an der Oberfläche entstehen und Spaziergänger und Erholungssuchende gefährden könnten. Der Grünen-Politiker forderte die Überprüfung des Überwachungssystems für derart gefährdete Bereiche.
Die Auszeichnung der Erzieherin, die dem Jungen das Leben gerettet hat sei in jedem Fall zu begrüßen, es sei allerdings nicht akzeptabel, „wenn Ministerpräsident McAllister sich auf diese Weise aus der Affäre ziehen will“, sagte Wenzel. „Die andere Seite der Medaille ist die Verantwortung der Landesbehörden und damit letztlich auch der Landesregierung.“
Bündnis90/DIE GRÜNEN im Landtag Niedersachsen
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